Die Bruttemperatur bei der Kunstbrut der Deutschen Lachs- und Zwerglachshühner.


Seit einiger Zeit sind die Aussagen zur Bruttemperatur bei den Deutschen Lachshühnern unterschiedlich verbreitet worden. Hierzu möchte der Sonderverein folgende Info dazu geben:

Grundsätzlich werden die Eier von den Lachshühnern genau so bebrütet wie jedes andere Hühnerei auch. Dass es dabei unterschiedliche Einstellungen bei manchen Brutapparaten gibt, liegt in der Regel am Brutverfahren.

Wir müssen unterscheiden zwischen Flächenbrütern und Motorbrütern.

Beim Flächenbrüter, der nur noch wenig Anwendung findet, wird die Bruttemperatur am oberen Drittel der Eier gemessen. Dort stellen wir die Bruttemperatur auf ca. 38° ein, weil keine Luftventilatoren die warme Brutluft im Brüter verteilen und dadurch nach unten hin die Temperatur sinkt. Deshalb sollte man auch keine kleinen und großen Bruteier in so einem Apparat miteinander gleichzeitig bebrüten.

Beim Motorbrüter ist das so, dass durch die Ventilatoren die Warmluft gleichmäßig im Brutkasten verteilt wird. Dadurch können wir hier auch mit 37,8 ° die Eier bebrüten.

In der Regel kann diese Temperatur über die ganzen 21-22 Tage gehalten werden. Da jedoch beim Schlupf gerne die Temperatur etwas höher gehen kann, sollte man darauf achten dass dies bei Bedarf in der Einstellung

korrigiert wird. Hier wird von manchen Züchtern auch gerne die Temperatur um 0,1 bis 0,2 Grad niedriger eingestellt, damit keine zu hohe Bruttemperatur entsteht.

 

Da wir auch bei den Brutapparaten unterschiedliche Baumaterialien vorfinden sollte man auch auf die Feuchtigkeitschauen, wie diese sich verhält.

Brutapparate die aus Holz (auch aus Naturholz) gebaut sind können Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben.

Brutapparate die aus Kunststoff oder Metall gebaut sind verhalten sich da ganz anders, sodass dort auch eher Schwitzwasser sich an den Wänden bildet.

Hier sollte man auch die Luftfeuchtigkeit in der Brutmaschine während der Brutphase entsprechend der Vergrößerung der Luftblase anpassen. Eine Luftfeuchtigkeit von ca. 50-55 % ist in der Regel bis zum 18. Tag ausreichend. Ab dem 19. Tag bis zum Schlupf sollten die Eier nicht mehr gewendet werden und der Apparat bis zur Entnahme der Küken geschlossen bleiben. Man sollte während des Schlupfes die Feuchtigkeit möglichst hoch halten ca. 70 - 80%  (noch eine Wasserschale oder ein Feuchtes Tuch mit einlegen).

Es kommt immer mal vor dass manche Küken auch erst am 22. Tage schlüpfen. Je nach alter der Eier oder Temperaturschwankungen nach unten kann sich der Schlupf verzögern.

Zu hohe Temperatur ist grundsätzlich schädlich, etwas niedrigere Temperatur kann den Schlupf leicht nach hinten verschieben.

Man sollte wissen, dass es auch andere Brutanleitungen gibt. Diese sind je nach Hersteller von Brutgeräten entsprechen deren Erfahrungen mit den Test leicht anders. Aber bei normalen Hühnereiern und das sind auch die Lachshuhneier, sind diese Angaben als Standart anzusehen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

Sonderverein Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter von 1910.                   29.06.2021